Es mangelt an allem, auch an Wasser Bild: Pixabay

Weltweit – Schulische Bildung im Südsudan

Was machen die Herz-Jesu-Missionare in der ganzen Welt eigentlich so? Da uns unser Gründer, P. Jules Chevalier, mitgegeben hat, dass es nicht wichtig ist, was wir tun, sondern wie wir es tun, gibt es da eine große Vielfalt, die sich immer an den Nöten vor Ort orientiert. Da es vielen Ländern und damit auch den lokalen MSC-Provinzen schlicht an finanziellen Möglichkeiten mangelt, werden viele der Projekte dort durch Spenden und Zuwendungen durch Provinzen, respektive Menschen aus reicheren Ländern unterstützt und manchmal erst ermöglicht. Da greift ein Glied ins andere. In unregelmäßigen Abständen möchten wir Ihnen einige der weltweiten MSC-Projekte vorstellen. Heute:

Schulische Bildung im Südsudan

Es mangelt an allem, auch an Wasser Bild: Pixabay

Was bringt einen Herz-Jesu-Missionar in den Südsudan? Natürlich die Not der Menschen! Der Südsudan mit seiner Hauptstadt Juba ist erst seit 2011 ein unabhängiger Staat und hat die Hälfte seines Bestehens in einem Bürgerkrieg leben müssen. Der hat ihn an den letzten Platz in der Statistik des Bruttoinlandsproduktes gebracht, d.h. es kann nur aufwärts gehen. Das ist nicht zynisch gemeint, das haben alle Kriege so an sich: sie bringen Gesellschaften immer an ihren Nullpunkt.

Die Frage für einen Missionar ist dann nicht, wo es Not gibt, die ist überall, sondern wo es sinnvoll und möglich ist, mit den eigenen Fähigkeiten hilfreich sein zu können. Für P. Alan Neville aus der irischen Provinz ist es die Mitarbeit in der Schule der Loretoschwestern für Mädchen, weil sie eine der vulnerabelsten Gruppen im Land darstellen. Frühschwangerschaften, oft durch Vergewaltigungen, oder Zwangsverheiratungen sind häufig, weshalb ein Teil der Mädchen selbst in den Ferien nicht nach Hause fahren kann. Und natürlich gilt die alte Regel nach wie, vor dass Bildung das beste Mittel ist, um katastrophale Zustände zu ändern. Wie hier an der Loretoschule in Rumbek.

Abschlussklassen (Senior 4)

Den Abschluss in der Schule zu erreichen, der ihnen den Weg an eine Universität ermöglicht, ist nicht einfach. Von 90 Mädchen, die in Senior 1 (die erste Klasse) begannen, erreichten nur 52 den Abschluss. Die meisten fielen, trotz aller Versuche der Schule dagegenzuwirken, der Zwangsverheiratung zum Opfer. Bildung für Mädchen ist in den meisten Familien nicht vorgesehen. Dabei liegt Loreto mit seiner Quote der Abschlüsse unter den besten des Landes. Um so größer ist die Freude bei denen und über die, die es geschafft haben.

Die Freude nach dem Abschluss ist groß

 

Während ihrer Abschlussfeier sprachen die Mädchen über ihre eigenen Hoffnungen und Träume für die Zukunft. Ihre Zeit in Loreto ließ sie einen Standard erreichen, der ihnen ein Mitspracherecht in ihrer Zukunft gibt, das vielen jungen Frauen hier normalerweise verwehrt bleibt. Sie werden im jüngsten Land der Erde zu denen gehören, auf die alle ihre Hoffnungen setzen in eine positive wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung. Noch ist dazu maximale Hilfe von außen nötig, finanziell, aber auch ganz persönlich. Sie wird überwiegend von kirchlichen Einrichtungen geleistet, wie hier in Rumbek von den Loretoschwestern und P. Alan.

Natürlich darf ein traditioneller Tanz nicht fehlen – wenn auch in modernen Klamotten
(Quelle: Irische Provinz der MSC)

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