Unser Orden
Struktur und interessante Zahlen
Nach überaus zähem Beginn und einer zahlenmäßigen Explosion nach der Vertreibung des Ordens im Jahr 1880 aus Frankreich, konsolidierte sich die Mitgliederzahl weltweit zwischen 1500 – 2000 Mitgliedern. Die am 8.12.1854 gegründete und ein Jahr später vom Bischof von Bourges anerkannte Gemeinschaft (bischöflichen Rechts), wurde durch das päpstliche Decretum Laudis von Papst Pius IX. am 8.3.1869 zu einer Kongregation päpstlichen Rechts und ist seit 1881 weltweit tätig. Die Ordensbezeichnung MSC ist die Abkürzung unseres lateinischen Namens: Missionarii Sacratissimi Cordis, d.h. Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu oder kurz: Herz-Jesu-Missionare.
Um uns den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort besser anpassen zu können, tragen wir in der Regel Zivilkleidung, Ausnahmen sind – vor allem in der südlichen Hemisphäre – die großen Kirchen- und Ordensfeste. Da das gemeinschaftliche Leben bei den MSC einen hohen Stellenwert hat, pflegen wir auch das gemeinschaftliche Gebet in den verschiedenen liturgischen Formen (Stundengebet, Anbetung, Meditationen, Hl. Messe u.a.)
Die Gemeinschaft der MSC zeichnet sich durch eine flache Hierarchie aus, in der Subsidiarität eine zentrale Rolle spielt und große Rücksicht genommen wird auf die Meinung und die Bedürfnisse des Einzelnen. Selbst der General und seine Assistenten (mit Sitz in Rom) üben in der Regel mehr beratende und entwickelnde, denn bestimmende Funktion aus. Er wird vom höchsten gesetzgebenden Organ der Gemeinschaft gewählt, dem alle sechs Jahre stattfindenden Generalkapitel, das sich aus Delegierten aller Provinzen zusammensetzt. Das Generalkapitel wählt nicht nur den General, sondern legt auch die große Ausrichtung des Ordens für die kommenden sechs Jahre fest. So ist es möglich, sich auch als weltweite Gemeinschaft mit gemeinsamem Charisma immer wieder neu auf sich verändernde Situationen und Konstellationen vor Ort einzustellen und der aktuellen Not der Menschen zu begegnen.
Bemühen wir uns überall das Feuer seiner Liebe zu entzünden, um Egoismus und Gleichgültigkeit zu bekämpfen. Das ist das Ziel unserer kleinen Gemeinschaft.
Regel von 1857
An der Spitze der MSC steht seit dem Generalkapitel im September 2017 P. General Mario Abzalón Alvarado Tovar aus Guatemala, der beim Kapitel 2023 für weitere 6 Jahre wiedergewählt wurde. Unterstützt wird er nun durch vier Assistenten aus Indonesien, Australien, DomRep/Kanada und der UAF (Afrikanische Union). Weltweit eben und noch immer vergleichsweise jung, aber mit Erfahrung und viel Dynamik und prophetischem Impetus. Davon können die 20 Provinzen und 3 Unionen und ihre jeweiligen Oberen, die Provinziale, nur profitieren. Da wir als Missionsorden nicht in klassischen Klöstern mit Stabilitas, sondern entsprechend unseren Aufgaben und Einsatzgebieten ziemlich mobil in ordenseigenen Einrichtungen und Häusern leben, bieten sich dem Herz-Jesu-Missionar große Möglichkeiten für einen lebendigen und spannenden Austausch von Kulturen und Menschen unterschiedlichster Mentalität. In allen Varianten – wie das Leben eben so ist. Bunt!
Alle drei Jahre wählt das Provinzkapitel, eine Versammlung gewählter Vertreter der Provinz, den Provinzial und einen Teil des Provinzialrates, dessen weitere Mitglieder der neue Provinzial ernennen kann. Der Provinzialrat unterstützt den Provinzial in allen Belangen der Provinz. Aufgrund der bereits genannten flachen Hierarchie, bedarf der Provinzial in vielen Angelegenheiten der Zustimmung seines Rates. Aktueller Provinzial ist P. Michael Huber MSC. Die freundlichen Herren rechts sind der aktuelle Rat.
20
Unser Orden in Zahlen
Weltweit gibt es zurzeit 20 Provinzen, 3 rechtlich unabhängige Unionen (die aber finanziell und von der Ausbildung her noch weitgehend von außen abhängen) und drei Regionen auf dem Weg zur Provinz. Am stärksten vertreten sind wir in Asien und im pazifischen Raum, in dem mit Papua-Neuguinea auch unser erstes Missionsgebiet liegt. Die zahlenmäßig stärksten Provinzen sind Indonesien (341 Mitglieder), Australien (135), Papua-Neuguinea (114) und Irland (82). Starke Wachstumsbereiche gibt es auch in Vietnam, Indien (85) und Afrika (UAF 114).
Europa treibt im Gesamten eher kleinere Blüten, ist aber für die jungen Provinzen in Übersee noch sehr wichtig im Rahmen der Ausbildung und natürlich auch der finanziellen Unterstützung. In Europa selbst wird es nötig sein, die noch aktiven Kräfte zu konzentrieren, auch über Provinzgrenzen hinweg. Das gesamteuropäische Noviziat (zuletzt zweimal in Irland) ist ein erster Schritt dorthin.
Die süddeutsch-österreichische Provinz zählt momentan 30Mitglieder in 9 Niederlassungen innerhalb (5 in Deutschland, 3 in Österreich, eine in der Slowakei) und 2 Einsatzorten außerhalb der Provinz: 1 in Kroatien und 1 im Kongo. Wie alles, birgt auch die kleiner werdende Zahl und die damit verbundene Aufgabe von alten Projekten eine neue Chance in sich: Es gibt viel Raum und auch Offenheit für Neues, in dem sich ein engagierter junger (oder auch schon etwas älterer) Mann entfalten und entwickeln kann.