Afrika
Missionsarbeit der MSC weltweit
Die Herz-Jesu-Missionare sind noch in einigen Missionsprojekten in Afrika involviert, in denen es v.a. um humanitäre Hilfen geht, erfreulicherweise mittlerweile überall in Zusammenarbeit mit einheimischen MSCs.
Die Form der Armut hat sich in Afrika seit den ersten Projekten der Provinz 1950 sehr verändert. Neben basaler materieller und ökonomischer Hilfe stehen mittlerweile zusätzlich Hilfen für Erziehung und Bildung, sowie für die Herstellung sinnvoller Strukturen im Vordergrund. Alle MSC Missionsprojekte sind getragen von der Idee, dass man zwar meist um sofortige direkte Hilfen nicht herumkommt, das Ziel aber in allen Projekten letztlich die Unabhängigkeit von äußeren Hilfen und nachhaltige eigenständige Sicherung der Existenz der Bevölkerung sein muss. Auf diesem Hintergrund haben wir Schulen und Bildungszentren mit entsprechenden Lehrprogrammen entwickelt als Hilfe zur Selbsthilfe. Einzelne Beispiele unserer Hilfe finden Sie bei den Ländern.
Südafrika
Gemeinsam ist die Chevalierfamilie, Priester, Brüder, Schwestern und assoziierte Laien, seit mehr als 15 Jahren in der Region Ofcolaco in der Aidshilfe tätig: durch Bewusstseinsbildung, Präventionsprogramme, Fürsorge für Aidswaisen, medizinische Hilfe und Beratung für Betroffene und deren Familien. Eines der am meisten frequentierten Hilfszentren ist das
Holy Family Care Centre
Das Holy Family Care Centre wurde 2002 in der Provinz Limpopo gegründet und wird seither von den Töchtern Unserer Lieben Frau vom Heiligsten Herzen Jesu (OLSH/FDNSC) geleitet, unterstützt von den Herz-Jesu-Missionaren. Hier finden infizierte Mütter und Kinder konkrete Unterstützung und Aidswaisen ein liebevolles Zuhause.
Der Großteil der Kinder, die ins Holy Family Care Centre kommen, ist massiv unterernährt und HIV positiv. Durch die intensiven Bemühungen der Schwestern und Mitarbeiterinnen gelingt es, die Kinder in einen guten Ernährungszustand zu bringen, so dass sie dann auch an den pädagogischen Programmen des Zentrums teilnehmen und davon profitieren können.
Viele von ihnen können weder lesen noch schreiben, da sie aus ärmsten Verhältnissen kommen. Alle Kinder werden individuell beurteilt, um die Förderung an ihre Möglichkeiten und Bedürfnisse anpassen zu können. Das Ziel dabei ist immer, dass jedes Kind in die Schule des Dorfes eingeschult werden kann. Unterstützt werden die Schwestern von Freiwilligen, mitunter auch aus Europa. Finanziell ist das Zentrum völlig abhängig von Spenden unserer Missionsfreunde und dem Wohlwollen der örtlichen Bevölkerung. Das Engagement der Schwestern, Angestellten und Freiwilligen, um die Kinder aus ihrer verlorenen Kindheit zurück in ein frohes Leben zu führen, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.
Gauteng – Bild Gottes
In den letzten Jahren konzentrierte sich das AIDS Programm der MSC hier auf eine neue Initiative: ein Workshop Programm zur Sexualerziehung und Veränderung des Verhaltens. Der Name: „Bild Gottes“!
Im Workshop geht es v.a. um die Erkenntnis junger Menschen, selbst als Bild Gottes geschaffen zu sein und von daher auch einen nicht zerstörbaren Wert zu besitzen. Dieser Wert soll ihnen ermöglichen, grundsätzliche Entscheidungen so zu treffen, dass sie ein Gewinn für ihr Leben werden und es glücklicher und heilvoller werden lassen. Inhaltlich ist er abgestimmt auf die Situation junger Menschen mit HIV/AIDS in Südafrika unter 18 Jahren.
Pfarrei Nzhelele
Das MSC HIV/AIDS Programm in Nzhelele besteht schon seit 2001 und bietet eine breite Palette von Hilfen an:
- Häusliche Pflege in einer Vielzahl von Dörfern der Pfarrei
- Ausbildung zur Durchführung von Workshops in Schulen und Krankenhäusern
- Kurse zu sexueller Aufklärung für die einzelnen Gruppen der Pfarrei
- Weitreichende Hilfen für Waisen und gefährdete Kinder
- Ein HIV/AIDS Beratungs- und Testprogramm in der Sacred Heart Mission Clinic, das teilweise auch bereits in den Dörfern durchgeführt wird
Maulama Day Care Centre
Das Maulama Day Care Centre ist ein Tagesheim für AIDS-Waisen und gefährdete Kinder. Mehr als 80 Kinder kommen täglich ins Zentrum. Dort bekommen sie eine warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe und Nachhilfeunterricht und können danach an einem vielfältigen Nachmittagsprogramm teilnehmen (Singen, Tanzen, Brettspiele, Sport). In der sicheren und vertrauten Umgebung ist es den Kindern auch möglich, sich zu öffnen und ihre Probleme und Schwierigkeiten in ihren von AIDS betroffenen Familien den dort vorhandenen Beratern und Psychologen anzuvertrauen.
Es gibt auch einen aufsuchenden Teil des Programms, der zu den Kindern in die Dörfer geht, Nahrungsmittelpakete bringt und anderweitig benötigte Hilfe. Das Größte für die Kinder ist das jährliche Kindercamp, auf das sie immer schon hinfiebern.
Dank der Hilfe und Großzügigkeit von Missionsfreunden aus aller Welt bringen diese Projekte neue Freude und Hoffnung in das Leben dieser Kinder, das bisher aufgrund der AIDS-Problematik von Schmerz und Angst geprägt war. Dank der Spenden konnte sich die Hilfe weiter ausbreiten, wie z.B. im Bakhita Village in Dwars River, im Moya Kids´Community college oder in der Carmel Phathutshedzo Special School, über die Sie sich auch auf der Seite der irischen Provinz informieren können:
https://www.mscmissions.ie/about-us/what-we-do/our-projects
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, wie die MSC in den extrem armen Gebieten Afrikas versuchen, zu einer Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen, v.a. der Kinder, beizutragen. Bei allem, was schon positiv wirkt, bleibt noch viel zu tun. Immer im Bemühen, auch diesen extrem benachteiligten Menschen nahezubringen, dass der Gott Jesu Christi ein Gott des Lebens ist und schon im hier und jetzt bessere Lebensbedingungen für sie wünscht. Die Hoffnung darauf ist ein wichtiger Motivationsschub, sich für die eigene Zukunft und die der Gemeinde zu engagieren.
Senegal
Projekt „Sauberes Wasser“
Etwas so einfaches wie Zugang zu sauberem Wasser kann in diesem Teil der Welt einen großen Unterschied ausmachen. Im Senegal, zum Beispiel, sind Wasserstellen oft mehrere Kilometer voneinander und von vielen Ortschaften entfernt. Im Augenblick kommen deshalb noch über 500 Familien in das MSC Ausbildungshaus, um sich mit sauberem Wasser zu versorgen. Das eigentliche Ziel ist aber, ein Wasserversorgungssystem in der Region aufzubauen. Da mit der Hilfe des Staates nicht zu rechnen ist, ist das nur mit Spendengeldern möglich. Gott sei Dank gibt es viele Missionsfreunde, die durch ihre großzügige Spende ganz reale und signifikante Veränderungen für viele Menschen und ihre Zukunft dort ermöglichen.
Lebenshilfe
Viele Menschen im Senegal überleben mit sehr geringen und einfachen Möglichkeiten. Vier Stunden brauchen die Frauen jeden Tag allein dafür, um das Korn zu Mehl für ihre Mahlzeiten zu stampfen. Das kostet nicht nur viel Zeit, sondern ist auch ausgesprochen mühsam. Wir MSC unterstützen die lokale Bevölkerung dabei, neue Formen zu finden, um den täglichen Bedarf an Lebensmitteln leichter decken zu können.
UAF - Union d’Afrique Francophone
Nach einer langen Schwerpunktsetzung Roms speziell auf die diözesanen Strukturen und Berufungen in Afrika beschloss die Ordenskongregation in Rom 1978, ihr Augenmerk dort zusätzlich auf die Entwicklung des Ordenslebens zu legen. Bei den bereits in Afrika (Kongo und Senegal) tätigen Missionaren der MSC rannte man damit offene Türen ein. P. Bruno Kuen, Regionaloberer von Bokungu-Ikela (Kongo) und Mitglied der Süddeutsch-Österreichischen Provinz, bekam 1979 den Auftrag, die Möglichkeiten einer Realisierung zu prüfen und die entsprechenden Maßnahmen einzuleiten. 1981 legte P. Bruno ein Programm für die Berufepastoral und die Ausbildung afrikanischer MSC Interessenten vor, im gleichen Jahr trat dann auch schon der erste MSC Novize zusammen mit drei Lazaristen in das gemeinsame Noviziat im Kongo ein. Parallel begann der erste Kandidat aus Kamerun sein Pränoviziat im Senegal und kurz darauf erfolgte die Gründung der ersten MSC Kommunität in Kamerun mit dem Auftrag der Berufepastoral, Begleitung von Ordensleuten und pfarrlicher Mitarbeit in der Diözese von Yaounde. Ziemlich genau 100 Jahre nach der Aussendung der ersten MSC nach Papua.
Demokratische Republik Kongo
In den isolierten Urwaldregionen des Kongo lebt die Bevölkerung mit sehr begrenztem Zugang zu Handwerksgeräten und anderen Baumaterialien. Die Folge sind schlecht gebaute und deshalb auch unsichere Häuser, unsicher v.a., wenn man an die extremen Wetterverhältnisse denkt. Wir helfen hier u.a. durch die Bereitstellung von Werkzeugen für die Zimmerleute, Hilfe bei der Planung und fachliche Ausbildung, immer mit dem Ziel einer nachhaltigen Selbstversorgung der Bevölkerung.