Asien

Missionsarbeit der MSC weltweit

Indien

Seit mehr als 30 Jahren steht die Gemeinschaft der Herz-Jesu-Missionare in Indien im Dienst der Armen, Kranken und Benachteiligten. Sie hilft mit Ausbildung, besseren Gesundheitsbedingungen, spiritueller Begleitung und der Bereitstellung basaler Lebensgrundlagen für die Menschen in Not. Unser Ziel ist es, mit unserer Arbeit die Barmherzigkeit, Leidenschaft und Liebe Gottes sichtbar zu machen, sei es in unserem Ausbildungshaus in Mysore bei der Ausbildung junger Pränovizen, die unsere Arbeit in der Zukunft fortsetzen sollen, sei es bei der Arbeit mit den Armen in den Elendsvierteln von Bangalore.

Strukturelle Hilfe
Erfreulicherweise hat unser Dienst in den Slums von Bangalore einige signifikante Verbesserungen der Lebensbedingungen der Menschen dort gebracht: sicherere Unterkünfte, bessere Nahrungsversorgung, Verbesserungen der Hygiene, der medizinischen Hilfe und der Ausbildungsmöglichkeiten vor Ort, v.a. für die Gefährdetsten und Schwächsten dort. Die Menschen in den Slums haben diese Hilfen mit großer Dankbarkeit und Begeisterung angenommen und versuchen mit harter Arbeit an dem weiterzubauen, was durch unsere Spender und Missionsfreunde grundgelegt wurde.

Schulbildung
2006 gründeten die MSC die Chevalier Academy in Dindigul mit dem Ziel, insbesondere armen und benachteiligten Kindern eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen. Der große Erfolg des Projekts machte eine räumliche Erweiterung nötig, die 2015 in Betrieb genommen werden konnte. Die Academy bietet nun Platz für 1500 Kinder aus den 12 umliegenden Gemeinden. Die meisten von ihnen kommen aus Familien, in denen Analphabetismus fast die Regel ist. Die Schule legt großen Wert auf spirituelle, soziale, persönliche und intellektuelle Entwicklung der Schüler und eröffnet diesen marginalisierten Kindern so einen neuen, konstruktiven und innovativen Weg in die Zukunft, nicht zuletzt auch zum Vorteil der Menschen an den Orten, aus denen sie kommen.

Zusätzlich bieten die MSC in Indien einige Trainingsprogramme für unterprivilegierte Jugendliche an. Durch Beratung z.B. in den Bereichen gesunder Beziehungen und sozialer Entwicklung, zur Berufsplanung und zu Führungsfähigkeiten, sollen sie ermutigt werden, sich ihres Platzes in dieser Welt bewusst zu werden und ihn einzunehmen. Diese Programme motivieren Kinder und junge Erwachsene zu Selbständigkeit, zu Respekt vor den anderen und zu Vertrauen und Ehrgeiz in Bezug auf ihre eigenen Fähigkeiten. Damit bahnen sie einen Weg für eine gute soziale Entwicklung und eine glücklichere Zukunft für sich und ihre Gemeinden.

Dienst an der Zukunft
Die MSC Präsenz in Indien ist jung, engagiert und dynamisch und zielt natürlich darauf ab, mit Leidenschaft und Zuversicht auch in der Zukunft fortgesetzt zu werden. Hridhayala, d.h. „der Tempel des Herzens“, ist unser Ausbildungshaus in Mysore. Dank großzügiger Spenden konnten die notwendigsten Renovierungsmaßnahmen 2016 erfolgen und die Ausbildung dieser jungen Menschen fortgesetzt werden, die die MSC Vision teilen und unserer Gemeinschaft beitreten möchten. Bei der großen Not im Land braucht es auch in Zukunft weitere Generationen von MSCs, die sich für konkrete humanitäre Hilfe und spirituelle Begleitung derer engagieren, die es am meisten benötigen.

Philippinen

Am 8. November 2013, traf der Taifun Haiyan auf die Philippinen. Als einer der stärksten Tropenstürme der Geschichte verursachte er extreme Schäden und Verwüstungen. Die große Medienaufmerksamkeit und die damit verbundenen ersten Hilfsmaßnahmen flauten leider rasch ab, aber die betroffenen Menschen benötigen nach wie vor konkrete Hilfe, um ihre Gemeinden und ihr Leben wiederaufzubauen. Dabei steht ihnen das MSC Missionsbüro auf den Philippinen nach wie vor tatkräftig zur Seite.

Die Hilfe der MSC bemüht sich zentral um…
• Lebensmittelversorgung für die ärmsten Familien
• Notunterkünfte und Materialien zum Hausbau
• sauberes Wasser durch die Installation von Wassertanks
• Schulbildung für Kinder und Jugendliche, wo dies noch nicht gewährleistet ist
• Langzeitwiederaufbau.

Das MSC Hilfsprogramm mit dem Namen “Ein Herz, eine Mission” unterstützt den Bau neuer Häuser für die, die durch den Sturm vertrieben worden waren und immer noch in Flüchtlingslagern oder auf der Straße leben. Das Programm plant auch den Wiederaufbau von Schulen, Kirchen und Gemeindezentren, um den Menschen vor Ort beim Wiederaufbau ihrer Dörfer und Gemeinden zu helfen.

Antipolo – Bienenzuchtprogramm als Hilfe zur Selbsthilfe
Obwohl das Klima in Antipolo eigentlich ideal ist für die Bienenzucht, ist dieses Projekt erst relativ jung (seit 2016). Bisher wurden Produkte aus der Bienenzucht (Honig, Gelee Royal, Bienenwachs, Bienenwaben) aus dem Ausland eingeführt. Für diese Region mit ansonsten geringen wirtschaftlichen Möglichkeiten ist das Bienenzuchtprogramm der MSC eine der wenigen Chancen, die sie wirtschaftlich und sozial vorwärtsbringen kann. Nicht zuletzt deshalb, weil das Programm erschwingliche und qualitativ hochstehende Produkte liefert, die die überteuerten Produkte meist minderer Qualität aus dem Ausland vom Markt verdrängen können.

Ganz „nebenbei“ hat das Projekt noch weitere Ziele:
• Steigerung von Arbeitsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung
• Entwicklung eines unabhängigen lokalen Wirtschaftszweigs
• Ausbildung von Fachkräften
• Bewusstseinsbildung für die Biodiversität und Ökologie der Region
• Spezialisierung v.a. der lokalen indigenen Bevölkerung der Dumagat
Remontado und möglicherweise Ausweitung des Projekts auf die
Volksgruppe der Banti Mindoro Occidental

Pinugay    Hilfe zur Selbstversorgung
In den letzten Jahren gab es immer wieder Umsiedlungsaktionen der philippinischen Regierung mit fragwürdiger Ortswahl, in der Regel weit weg von der Hauptstadt und ohne Infrastruktur. So kamen auch über 6000 Familien aus dem Großraum Manila in das abgelegene ländliche Gebiet von Southville 9 (KKSV9) in Pinugay. Dort gibt es für die vielen Familien, die keine Bauern sind, kaum andere Möglichkeiten zur Arbeit und damit auch keine Chance, das Geld für das Überleben zu sichern. Hinzu kommt, dass die Preise für die notwendigsten Dinge 20-30% höher sind als in der nächstgelegenen Stadt, weil die fahrenden Händler natürlich ein Monopol haben. Die Fahrt in die Stadt würde hin und zurück bereits 4 € kosten, für arme Familien ist das eine Menge, könnten sie doch davon 10 kg Reis kaufen, der eine 4-köpfige Familie 6 Tage über die Runden bringen kann.

Hier setzt das neue kooperative Modell der MSC (seit 2016) an, das sich zunächst aus Spendengeldern finanziert: Ein Ausbildungsprogramm für Schneidern und Nähen, sowie ein eigener, genossenschaftlich betriebener Laden am Ort mit sozial angemessenen Preisen, der die Ausbeutung durch überhöhte Preise durchbrechen kann. Die Hoffnung ist, dass sich daraus auch neue Arbeitsmöglichkeiten entwickeln, besonders wichtig für Menschen, von denen bisher der Großteil ohne Arbeit war, der Rest in prekären Arbeitsverhältnissen lebte. Hunger kennen sie alle seit langer Zeit. Dem und den Folgen, die Hunger auslöst, insbesondere auch für die Entwicklung der Kinder, gilt es entgegen zu arbeiten.

Indonesien

Die MSC Geschichte in Indonesien begann bereits 1903 in Langgur auf den Molukken durch die Ankunft von Patres und Brüdern aus den Niederlanden. 1971 wurde aus dem Missionsgebiet eine eigene Provinz, die heute mit mehr als 330 Mitbrüdern die größte der ganzen Kongregation ist. Ihre Situation ist stark geprägt durch den Minderheitenstatus in einem islamischen Land, wobei es immer wieder auch zu konkreten gewalttätigen Konflikten kommt. Aber auch zu hoffnungsvollen Zeichen, wenn der islamische (!) Messner der katholischen Kirche diese durch sein Eintreten gegen einen islamischen Mob vor der Zerstörung rettet.

Wie überall sind die Brüder stark in Pfarreien und der Ausbildung des Nachwuchses eingebunden, haben aber typisch für die MSC vielfältige sonstige Projekte und Einsatzorte („Nicht was, sondern wie wir etwas machen….“), die auf die jeweilige Not vor Ort antworten. Da gibt es ein mittlerweile großes und weithin bekanntes Zentrum für Drogenabhängige, Projekte für sauberes Wasser, Arbeiter- und Migrantenpastoral in Sumatra, eine Radiostation auf Borneo, die auch von vielen Muslimen gehört wird, das Projekt SORAK (Stimmen der Dörfler), in dem den Menschen aus den Dörfern die Gelegenheit gegeben wird, sich und ihre Situation in einer Zeitschrift nach außen zu bringen, zum einen, um überhaupt gehört zu werden, zum anderen aber auch zum Aufbau eines stärkeren Selbstwertgefühls. Neben vielen weiteren Projekten liegt der Schwerpunkt der Provinz auf der Arbeit mit den indigenen Völkern und der Sicherung ihrer Rechte.

In Merauke, im Westteil von Papua, der zu Indonesien gehört, wurde ein neues Projekt zugunsten des Stamms der Yei gestartet, das auch von Misereor unterstützt wird. Dabei geht es um die Sicherung des Landes und dessen Nutzung durch die indigene Bevölkerung. Hierzu bedarf es zunächst der kartographischen Sicherung der Grenzen gegenüber fremden Ansprüchen von außen. Im Weiteren muss mit dem Stamm geplant werden, wie er das Land nutzen will, um dann weitere Schritte zur Durchführung der Planung zu begleiten und so letztlich auch zu einer sanften wirtschaftlichen Entwicklung zu kommen, die die Menschen aus der Armut führen kann. In Merauke bieten die MSC auch Aids Waisen eine neue Heimat und Hilfe für ihre weitere Entwicklung, auch in Kapi (Westpapua) leiten sie ein Kinderheim. Ebenso wie im Ostteil Papuas sind auch im Westteil Alkoholerkrankungen ein großes Problem, worauf die indonesische Provinz mit einer Einrichtung zu Prävention und Behandlung reagierte.

Nicht vergessen möchte ich die vielen indonesischen Mitbrüder, die sich zum weltweiten Dienst in der Mission zur Verfügung stellen. Mittlerweile wirken sie auf allen Kontinenten.

Langgur (Molukken)
Siwa Lima St Joseph’s Technical School (unterstützt von der irischen Provinz)

Seit 1970 ist die Siwa Lima St Josephs Technical School in Langgur eine angesehene Ausbildungsstätte für mehr als 500 junge Menschen aus ärmsten Verhältnissen. In der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für sich und ihre Familien können sie an der Schule Ausbildungen zum Mechaniker, Ingenieur, Schweißer, Sanitärfachmann, Holzarbeiter und Elektroniker machen.

Dazu benötigt es natürlich auch eine Ausrüstung, die funktioniert und up to date ist. Dank der Missionsfreunde der irischen Provinz, die deren Spendenaufruf 2016 für die Schule folgten, war die schon lange notwendige Erneuerung der Ausrüstung nun möglich.

Dies kommt natürlich am meisten den Schülern zugute, die sich engagiert und hart arbeitend in ihre Ausbildung stürzen. Ebenso aber den Lehrern, deren Unterricht durch das alte und teilweise kaputte Material limitiert wurde. Insgesamt profitiert die ganze Region, wenn die jungen Leute ihre Kenntnisse in die Gemeinschaft einbringen und neue Arbeitsmöglichkeiten und wirtschaftliche Entwicklung entstehen.