drohne

MSC- NEWS

JPIC (Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung)

Was ist eigentlich bei den Herz-Jesu-Missionaren in Bezug auf JPIC los? Diese Frage eines jungen Mannes, hätte mich noch vor ein paar Jahren in ziemliche Verlegenheit gebracht. Nicht weil, das Thema bei den MSC ein Randthema gewesen wäre, ganz im Gegenteil, es gab auch da schon zahlreiche JPIC-Projekte weltweit, aber es sprach keiner darüber. Das hat sich Gott sei Dank durch die JPIC-Briefe unseres belgischen Generalassistenten André Claessens geändert. Er sensibilisiert zum einen für Missstände in dieser Welt, zum anderen vermittelt er auch, was im MSC-Umfeld schon getan wird. Wie so oft bei diesem Thema, sind die verursachten Schäden um ein Vielfaches schlimmer, als es die guten und gutgemeinten Aktionen ausgleichen könnten. Aber sie sind ein Anfang. Auch ein Anfang, Bewusstsein für die eigene – tätig werdende – Verantwortung zu wecken, vielleicht auch bei den Politikern, auf deren Feld die großen Dinge geklärt werden müssen.

Blitzlichter zum Thema:

Der Tod

– –  Killerroboter  – –

Kirchlicherseits kämpft Pax Christi mit anderen zusammen für ein Verbot von Killerrobotern (z.B. Drohnen), die es ermöglichen, andere Menschen zu töten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Dies senkt die Hemmschwelle für einen Angriff, führt zu immer mehr statt weniger Gewalt. Auf die Politik kann man nicht hoffen, da geschieht das Übliche:

Die Konvention über konventionelle Waffen traf sich u.a. zu diesem Thema im November 2019 in Genf – und vertagte sich auf 2 Jahre. Dann soll eine „Empfehlung für einen normativen und operativen Rahmen“ vorgelegt werden. Was erstens eine ziemlich lange Zeit ist und zweitens gar nichts heißt. Wie Konsensentscheidungen laufen, wenn wichtige Länder blockieren (hier Israel, die USA und Russland) kennt man aus dem UN-Sicherheitsrat. Wohl dem, der eine persönliche Drohnenabwehr hat!

 

– –  Bergbau  – –

Bergbau, Minen, Abbau wichtiger Bodenschätze ist ein Problem der Südhalbkugel geworden: im Amazonasgebiet, in Papua-Neuguinea, Indien, Afrika. Ein Beispiel: Dutzende von Bergbauunternehmen haben in Kamerun mehr als 400 Abbaustätten mit teilweise bis zu 100m tiefen Schächten hinterlassen, aus denen sie das Gold des Landes holten. Nur eines davon war aus Kamerun selbst, handelte aber auch nicht besser, obwohl die eigene Bevölkerung dort die negativen Folgen zu tragen hat: 115 Kinder und Erwachsene sind in den verlassenen Gruben (Regionen Batouri und Adamawa) ertrunken oder lebendig begraben worden – trotz der rechtlichen Vorgabe eines Rückbaus. An die sich niemand hält, weil es keiner verfolgt. Niemand in der Regierung scheint sich um diese offenen Gräber zu kümmern. Das einst fruchtbare Land im Osten Kameruns ähnelt heute der Oberfläche des Mondes. Nur gibt es dort – soweit wir wissen – kein mit Quecksilber und anderen Stoffen verschmutztes Wasser und dessen Folgen: Mückenschwärme, Malaria, Dengue-Fieber. Wie wird wohl die Gestaltung der Zukunft aussehen, wenn das Bildungsniveau niedrig bleibt, weil jedes Jahr zu Beginn der Trockenzeit im Dezember 50% der Schüler den Unterricht abbrechen, um in den Goldminen zu arbeiten.

 

Das Leben

+ +  MSC – Schule in Pontevedra/Spanien  + +

Mehr als 1100 Schülerinnen und Schüler und ihre Lehrer haben sich unter dem Motto „Ser par las demas“ (Für andere da sein) der Sorge für unser gemeinsames Haus verschrieben. Bewusstseinsbildend, aber auch ganz praktisch. Da wird mal ein Strand gesäubert, der Müll weggeräumt, den die Pilger am Jakobsweg hinterlassen (!), werden Lebensmittel für Bedürftige gesammelt und der Tag des Friedens am 31. Januar auf kreative Weise gefeiert – all dies ist Teil eines Bildungsrahmens, der auf den Werten des Evangeliums und unserem MSC Charisma basiert. In dem es oft die Schüler sind, die neue Ideen einbringen und verwirklichen. Das hat Zukunft!

 

+ +  MSC – Schule in Salzburg-Liefering  + +

Kennen Sie eine Schule, in der die Verantwortung für die Schöpfung so hautnah gelebt wird? Gut, die meisten Schulen schauen auf ihre Energiebilanz (hoffe ich jedenfalls), vielleicht nicht so maximal wie in Salzburgs Neubau für das Schülertagesheim. Aber wo können Stadtkinder noch ganz praktisch den Zusammenhang lernen zwischen der Marmelade auf ihrem Brot und deren Ursprüngen und den ganzen Weg im Schulgarten verfolgen: von der Blüte bis zur Ernte, mit eigenen Bienen und mit eigenen Hühnern, die noch das Frühstücksei dazu liefern.

Dazu kommen regelmäßig Projekte zur Bewusstseinsbildung und ihre praktische Umsetzung: zuletzt eine Klärung der Frage, wie es mit unserem Plastikverbrauch aussieht. Das Ergebnis von 10 Tagen (nur die verbrauchten Trinkflaschen) sehen sie auf dem Bild: 504 tummeln sich im Bauch der „Plastikschlange“, die im Treppenhaus der Schule hängt. Das ist nur ein Bruchteil der 1 000 000 Plastikflaschen, die pro Minute in der Welt verkauft werden, 20 000 pro Sekunde. Aber ein Anfang, wenn der Umbau der Wasserhähne zu Wasserbrunnen die Schüler zum guten alten Trinkwasser zurückführt.

 

+ +  MSC – Biolandwirtschaft in der OASE Steinerskirchen + +

Ein paar Tiere, viele Felder und noch mehr Wald – und darin ein Ordens- und Bildungshaus, das ist die OASE. Dass sie eine Oase bleibt, dafür sorgt vor allem Br. Martin Wembacher MSC, der Spiritus Rector der dortigen Biolandwirtschaft. Alles ganz Bio, zertifiziert und kontrolliert vom Anbau bis zur Verwertung am Ende der Kette: wo bekommt man schon Brötchen zum Frühstück, deren Grundlage direkt vor dem Fenster gewachsen ist. Das ist ein regionaler Kreislauf auf engstem Raum. Im wahrsten Sinne des Wortes „überschaubar“ – und das ist gut so.

Gespart wird auch, nicht an den Menschen, nur an den Ressourcen: So liefert die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Energiezentrale ca. 15 000 kWh Strom pro Jahr. Und  damit auch die Heizkosten überschaubar bleiben, gibt es seit 10 Jahren eine Hackschnitzelheizung mit Holz aus dem eigenen Wald (ersetzt 50 000 l Heizöl/Jahr). Nachwachsender Rohstoff! Das könnte Bruder Martin auch gebrauchen: Nachwuchs, der ihn auch mal dauerhaft entlastet. Da hilft nur beten! Solange ist er, sind wir dankbar für die Öko-„Zivis“, die zum freiwilligen ökologischen Jahr in die OASE kommen.

 

À propos beten:

An jedem 1. Freitag im Monat gibt es auf Facebook einen neuen Impuls zu JPIC-Anliegen (Facebook Ametur MSC), getragen von den Gemeinschaften, die zur Chevalierfamilie gehören. Vielleicht ist da ja auch was für Sie dabei, was Sie in Ihrem Leben umsetzen können. Und wenn es auch nur ein kleiner Anfang ist!

 

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