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Maria Kirchental

Ob die Gottesmutter mit dem Stieglitz in Maria Kirchental wohl mal ahnte, dass sie nicht nur zum Zentrum einer besonderen Wallfahrt werden würde, sondern auch noch ein Fernsehstar? Als „Bergkristall unter den Wallfahrtsorten“ (Alterzbischof Eder, Salzburg), mit der bedeutendsten Sammlung von Votivbildern in ganz Österreich, zieht Maria Kirchental nicht nur fromme Pilger an. Nein, auch das Fernsehen. Und das gleich zweimal kurz hintereinander. Zunächst wurde es in einer TV-Sendung zum schönsten Ort des Bundeslandes Salzburg gewählt (und dafür auch offiziell ausgezeichnet). Weil es natürlich wirklich schön liegt in seinem Hochtal bei St.Martin/Lofer und dazu noch ein Ort der Ruhe und des Friedens ist.
Aber dann zeigte Kirchental, dass es auch anders kann – wenn das Fernsehen kommt. Maria Kirchental als Ort des Showdowns eines Krimiplots (keine Angst, es geht nicht um den Weltuntergang oder eine neue Form des Lockdowns – Corona lässt grüßen)! In dem Fernsehkrimi „Flucht durchs Höllental“ wird es zum Ort einer Geiselübergabe. Warum? Weil man sich – zumindest im Film – zum einen darauf verlassen kann, dass der Mafiageiselnehmer keine Waffe in eine Kirche mitnimmt und man sich zum zweiten kaum wo so gut verstecken kann wie in einem Beichtstuhl (Wer hat das nicht schon mal ausprobiert?!). Wie auch immer, die Übergabe klappt – unter den Augen der Gottesmutter.
Die böse Überraschung für den Mafioso: Obwohl Kirchental ja eigentlich ein Gesamtwerk ist – das mit der Waffe gilt offenbar nur in der Kirche. Und nicht jeder Freund ist ein Freund. So findet er den Tod durch die Kugel eines eigenen Mannes. Aber immerhin am schönsten Ort im Bundesland Salzburg.
Der bleibt vom Ganzen auch am meisten in Erinnerung. Den Rest wird man vergessen. Aber vielleicht findet so noch der eine oder die andere an diesen schönen Ort – und zur Mutter Gottes mit dem Stieglitz. Den bei genauer Betrachtung das Jesuskind in der Hand hält als Symbol für seinen späteren Opfertod. Der war in keinster Weise telegen, auch wenn sich viele daran versucht haben, ihn filmisch darzustellen. Aber er bleibt unvergessen, auch noch nach mehr als zweitausend Jahren. Vielleicht fragen sich der ein oder die andere, wenn der Film sie nach Kirchental lockt, warum dem so ist. Dann wäre viel gewonnen. Wenn sie erkennen, dass Tod nicht gleich Tod ist. In Kirchental ist zu spüren, dass der Tod Jesu ins Leben führt. In der Kirche, aber auch draußen.

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