Frt. Daniel Filipek MSC

Daniel Filipek *1980 in der Slowakei
Süddeutsch-österreichische Provinz

teilt hier seine Gedanken und Erfahrungen aus dem Praktikum im Cuan Mhuire treatment centre/Dublin, einer Einrichtung für suchtkranke Menschen:

Nach zehn Monaten im Noviziatshaus in Myross Wood bekamen meine MSC Mitbrüder und ich die Gelegenheit zu einem pastoralen Praktikum.

Für mich hieß das drei Wochen in Cuan Mhuire, einer therapeutischen Einrichtung der MSC für Suchtkranke in Dublin. Das Team dort versucht Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu helfen (Alkohol-, Drogen, Spielsucht u.a.).

Vor meinem Einsatz war mir ein bisschen mulmig, vor allem die Frage nach meiner Rolle machte mich unsicher. Aber auch, ob die Menschen mich wohl akzeptieren würden und ich mit dieser für mich ungewohnten Gruppe klarkommen werde.

Meine Befürchtungen verschwanden bald, denn ich wurde von der dortigen Gemeinschaft ganz herzlich willkommen geheißen. So ergaben sich schnell Gelegenheiten zum Gespräch, manchmal war auch nur Zuhören angesagt, wenn die Menschen über ihre Probleme und Sorgen erzählten. Vor allem bei meinen Aufgaben in der Küche und an der Kaffeebar ergab sich da Vieles von selbst.

Ich erlebte die Menschen in Cuan Mhuire als bescheiden und zurückhaltend, eher von der sanften Sorte, aber mit ständigen Kämpfen in ihrem Leben. Wenn sie ihre Geschichte erzählten, konnte ich nur immer wieder ihren großen Mut und ihr Durchhaltevermögen bewundern und wertschätzen.

Eine besondere Erfahrung war die Realität des Lebens dort, besonders weil es sich ja gerade um eine nicht religiöse Gruppe handelte. In letzteren ist für einen Ordensmann oft eher Reden angesagt. Hier lernte ich zuzuhören, einer der still, aber aufmerksam da ist. Da lernte ich mehr als beim eigenen Sprechen.

Diese drei Wochen in einem pastoralen Einsatz waren alles andere als eine Reise ins Paradies, dafür aber eine realistische und ganz wertvolle Erfahrung, die ich auf meinen weiteren Weg dankbar mitnehme.

Frt. Daniel Filipek MSC

Frt. Daniel setzt zur Zeit seine Studien in Theologie und Psychologie in der Slowakei fort und gehört zur Kommunität in Nitra.

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