Weltweit
Was machen die Herz-Jesu-Missionare in der ganzen Welt eigentlich so? Da uns unser Gründer, P. Jules Chevalier, mitgegeben hat, dass es nicht wichtig ist, was wir tun, sondern wie wir es tun, gibt es da eine große Vielfalt, die sich immer an den Nöten vor Ort orientiert. Da es vielen Ländern und damit auch den lokalen MSC-Provinzen schlicht an finanziellen Möglichkeiten mangelt, werden viele der Projekte dort durch Spenden und Zuwendungen aus der sog. „Alten Welt“ unterstützt und manchmal erst ermöglicht. Da greift ein Glied ins andere. In unregelmäßigen Abständen möchten wir Ihnen einige der weltweiten MSC-Projekte vorstellen. Heute:
Willst Du etwas über „Ecobricks“ (Ökoziegel) wissen?
Dann frage nach bei den MSC auf den Philippinen
Besucht man den Campus des Seminars der Missionare vom Heiligsten Herzen Jesu (MSC) in Manila, Philippinen, fallen sie einem sofort ins Auge. Egal wohin man schaut, findet man sie, in Wänden, Pflanzkästen, Gartenzäunen, ja sogar in der Altardekoration: Ecobricks (Ökoziegel). Ecobricks sind Plastikflaschen, die mit kleinen Plastikteilchen gefüllt sind und so als Baustoff dienen können.
Jeder Ziegelstein beginnt mit einer leeren 1,5-Liter-Plastikflasche. Zu deren Füllung werden andere Kunststoffe in kleinere Stücke geschnitten und mit einem Bambusstock in die Flasche gepresst. Alle Kunststoffe werden zunächst gereinigt und manchmal auch bemalt, wenn sie für besondere Orte gedacht sind. Der ganze Prozess ist sehr zeitaufwändig, manchmal braucht man für einen einzelnen Ziegelsteins bis zu einem Tag. Das Beschaffen des Rohmaterials ist dagegen kein Problem: dafür sorgt u.a. das Meer vor Manila.

Das Projekt beruht auf einer Initiative von P. James Espuerta MSC, der von 2018 bis 2023 Rektor des Seminars war und in dieser Zeit den Seminaristen neben all den anderen wichtigen Dingen, die sie für ihre Zukunft als Ordensleute brauchten, auch die Herstellung von Ecobricks beibrachte. Seine Idee war, dass die neuartigen Flaschenziegel über den Bau hinaus als allgegenwärtige Erinnerung an die Verbreitung von Kunststoffen in der Welt und deren Schaden für die Nachwelt dienen sollen. Auch als Zeichen gegen die Wegwerfkultur, gegen die sich Papst Franziskus immer wieder gewandt hat.
„Wir müssen uns um unser gemeinsames Zuhause kümmern. Und Plastik zerstört die Schöpfung”, konstatiert Pater James.

Das Ökoziegel-Programm der Missionare vom Heiligsten Herzen Jeus ist Teil der Kampagne „Sowing Hope for the Planet“ (Hoffnung für den Planeten säen), die ökologisch nachhaltige Maßnahmen in Pfarrgemeinden und den kirchlichen Orden auf der ganzen Welt fördert. Die MSC sind auch Mitglied der Laudato Si‘-Aktionsplattform, einer Initiative des Vatikans, die langfristigen Einsatz für die Schöpfung anzielt. Dies bedeutet konkret auch das Aufstellen von siebenjährigen Nachhaltigkeitsplänen im Sinne der Enzyklika „Laudato Si‘, über die Sorge für unser gemeinsames Haus“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015. Die Sorge um die Schöpfung soll keine Momentaufnahme bleiben.
Deshalb führen die Missionare vom Heiligen Herzen Jesu in ihren Pfarreien und Projekten auf den Philippinen auch Schulungen zum Bau von Ökoziegeln durch.
„Wir Menschen sind nicht die einzigen Bewohner dieser Welt. Uns ist auch die Sorge um unsere Mitgeschöpfe aufgetragen“, sagt Pater James. „Verantwortungsbewusst mit Plastik umzugehen, könnte ein guter Weg sein, unsere Umwelt zu retten.“
Wie hier auf diesem Bild verwenden die Missionare häufig fertige Ökoziegel und Zement, um Pflanzkästen für Bäume, Zäune für Gärten und Sockel für Betontische und -stühle im Freien zu bauen. Selbst in ihrer Kirche im Seminar steht vor dem Altar ein Ecobrix-Ständer für Blumen, auch die Weihnachtskrippe ist aus diesem Material gefertigt.
In der Gemeinde Santo-Nino auf der Insel Camotes in Cebu, Philippinen, bauten Gemeindemitglieder mit Ökoziegeln eine Kapelle, die offenbar auch unserem Generaloberen, P. Abzalon gefällt.