P. Xaver Aninger MSC, *1931

Medien schaffen keine Berufung, aber sie helfen, Berufungen zu finden. Das, was heute für das Internet gilt, waren vor 70 Jahren die Kalender der Herz-Jesu-Missionare, die die jungen MSC in den Ferien im ganzen Land verkauften. Über die Kalender konnte man etwas über sie erfahren, spannende Geschichten aus der Mission z.B. . Oder Aufrufe lesen, ins neue kleine Seminar nach Donauwörth zu kommen (“Kleines Liebeswerk”), wenn man Abitur machen und evtl. einen geistlichen Weg einschlagen wollte. Das wollte der 14-jährige Xaver, seine Befürchtungen zu alt für einen Beginn im Gymnasium zu sein, zerstreute der damalige Provinzial P. Moser sehr schnell (“Hindernisse sind dazu da, beseitigt oder in Mittel zum Ziel verwandelt zu werden.”).

Ebenso schnell rückte Xaver ins Kleine Seminar ein und freute sich schon auf seine neuen Kameraden – um da festzustellen, dass er zunächst der Einzige war. Ja, P. Xaver war der erste “Liebeswerkler” der “oberdeutschen Provinz“, zumindest für eine Woche, bis dann doch noch sieben weitere kamen, die auch nach dem Umzug nach Ingolstadt im gleichen Jahr für den Rest ihrer Schulzeit zusammenblieben. Und von denen die meisten dann auch Herz-Jesu-Missionare wurden. Ihre Erfahrungen mit ihren Internatsleitern waren von Vertrauen und Zutrauen geprägt und im Internat herrschte eine freie Atmosphäre, die gerade zur damaligen Zeit nicht selbstverständlich war. Irgendwie waren die MSC eben immer schon ein bisschen anders, ein Alternativprogramm.

Xaver war natürlich auch vom Wunsch erfüllt, in die Mission nach Papua zu gehen. Sein Papua wurde Österreich. Als Erzieher, Lehrer und langjähriger Provinzial stellte er seine Ressourcen, die er selbst bescheiden mit Sinn für Ordnung und

P. Xaver mit P. Martin Habersetzer beim Chevaliertag 2018

Pflichterfüllung charakterisiert, in den Dienst der Provinz. Dabei unterschlägt er, was ihn besonders charakterisiert: dass er ein Mensch ist, bei dem man sich immer willkommen fühlen kann, fast so, wie wenn man nach Hause kommt und bei dem man immer achtsam und respektvoll behandelt wird. Zum einen liegt das an seiner Ehrfurcht vor jedem Menschen als Kind und Ebenbild Gottes, zum anderen an seiner Versöhnungsbereitschaft, die aus dem Herzen kommt, die es schafft, auch den schwierigsten Menschen so anzunehmen, wie er ist und dessen gute Seiten zu entdecken.

Seine Zufriedenheit und Dankbarkeit über seinen Weg hat schon früh andere inspiriert: Drei seiner Schwestern haben auch den geistlichen Weg ergriffen, zwei bei den MSC-Schwestern in Hiltrup, eine bei den Dillinger Franziskanerinnen. Wenn man die alljährliche 520 km-Radwallfahrt von P. Xaver von Salzburg nach Maria Zell betrachtet (ja, auch noch mit 87), eine gute Entscheidung. Ordensleben hält jung und lässt einen gut älter werden.

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