Miteinander auf dem Weg zu Gott.

Miteinander auf dem Weg zu Gott.

Giacomo Gelardi aus Italien ist einer der fünf Novizen, die 2016/2017 zusammen mit der Kommunität der Herz-Jesu-Missionare in Irland (Myross Wood House, Cork) lebten, arbeiteten und studierten. Er reflektiert hier über die ersten Monate des Noviziats:

Die MSC Novizen mit ihrer Noviziatsleitung (von li. nach re.): P. Nicholas Harnan MSC, Jaime Rosique Mardones, Giacomo Gelardi, Piotr Zlobinski, Domenico Rosa, P. Michael Curran MSC, Daniel Filipek und P. Michael Huber MSC.

Auch wenn es erst wie gestern scheint, sind es nun doch schon sieben Monate, seit ich mich zusammen mit den anderen Novizen auf eine Erfahrung eingelassen habe, die uns mit Gottes Hilfe dahin führen mag, ihm unser Leben zu weihen.

Wir kamen im August 2016 aus den verschiedensten Teilen Europas in diese stille Ecke Irlands, um das Noviziat bei den Herz-Jesu-Missionaren im Myross Wood House in Leap/West Cork, zu beginnen. Das Noviziatsjahr dient dazu, die Erkenntnis über uns selbst, über das Göttliche in uns und unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen – dazu haben wir „Ja“ gesagt, in aller Freiheit und Bewusstheit, was dieses Ja bedeutet.

In diesen Monaten haben wir, unter der klugen Leitung unseres Novizenmeisters, P. Michael Huber MSC, unser Wissen über die Gemeinschaft der MSC sehr erweitern können. Am Anfang stand dabei der Geist, der unseren Gründer, P. Jules Chevalier, inspirierte, diesen Weg selbst zu gehen. Gleichzeitig entwickelten wir ein tragfähiges Gebetsleben als Grundlage eines menschlichen und spirituellen Wachstums, indem wir immer mehr erfahren konnten, wie sehr Jesus in jedem Moment unseres Lebens bei uns ist. Dieser ganze Prozess wurde bestens unterstützt durch die wunderbare Natur in West Cork, wo Stille und Einsamkeit Reflexion und Betrachtung geradezu anstoßen. Hilfreich war auch das Geschenk Gottes für unsere Gruppe, dass wir gut miteinander auskamen – immer natürlich auch in den Grenzen unserer menschlichen Möglichkeiten.

Vielleicht mag der ein oder andere neugierig sein, was einen polnischen Theologen, einen italienischen Journalisten, einen spanischen Juristen, einen slowakischen Computerspezialisten und einen italienischen Chemiker dazu bewog, bei den Herz-Jesu-Missionaren einzutreten. Auch wenn die gewohnte Antwort natürlich gilt, dass „Gott uns gerufen hat“, hat doch auch jeder von uns einen ganz persönlichen Grund, der uns gerade in diese religiöse Gemeinschaft gebracht hat.

Piotr aus Polen z.B. war inspiriert durch die Lektüre eines Buches von P. Emiliano Tardif MSC. Ihn beeindruckte vor allem die Idee Tardifs, dass wir beim Beten mutiger sein sollten: nicht nur um die kleinen Dinge bitten, sondern wirklich um die vollständige Heilung von Seele und Leib. Dies brachte ihn zum Glauben an Gott und in der Folge dazu, ihm sein Vertrauen zu schenken.

Domenicos Erfahrung war ganz anders, als er mit seiner Karriere als Journalist in Italien begann. Er hatte sich schon einige Jahre von Gott entfernt und lebte im MSC Wohnheim an der Uni in Florenz, das von P. Carmine Pace MSC geleitet wurde. Erst dort entwickelte sich seine Sehnsucht, Gott sein Leben zu weihen. Er beschloss, sich mit den MSC Konstitutionen zu befassen, wobei ihn ein spezieller Satz P. Chevaliers besonders traf: „Wissen allein wird gefährlich ohne Frömmigkeit, die Novizen werden am Fuß des Kreuzes viel mehr lernen als in Büchern.“

Bei Jaime waren es seine Erfahrungen mit den Patres in der MSC Schule in Barcelona/Spanien, die ihn beeindruckten. Er war schon seit seiner Kindheit an dieser Schule und die Spiritualität des Herzens Jesu hatte ihn immer schon fasziniert, besonders als Modell dafür, wie er die Bibelstellen am besten leben kann, die ihm besonders nahe sind: ‘der Schächer am Kreuz, der zum Glauben an Jesus kommt’ (Lk 23,40-43) und die selbstlose Hilfe des Simon von Cyrene (Mk 15,21-22).

Daniels Interesse stammt primär aus den Exerzitien mit den MSC in Nitra/Slowakei, die sehr stark auf geistliche und seelische Entwicklung ausgerichtet sind. Im weiteren Kontakt mit der Kommunität erlebte er den Wert gemeinschaftlichen Lebens für sich und erkannte, dass er sein eigenes, breit angelegtes Konzept von Mission zusammen mit den Herz-Jesu-Missionaren am besten umsetzen könne.

Und bei mir? Ich war ein bisschen wie Jona – ich lief davon und versuchte, Gottes Stimme zu ignorieren (Jon 1,1-3). Eines Tages aber begegnete ich P.  Alan Neville MSC, der mir das freundliche und humorvolle Gesicht Gottes zeigte. Nachdem ich dann auch noch einige der Kommunitäten in Irland besucht hatte, war mir klar, dass ich mich bei den Herz-Jesu-Missionaren zuhause fühlen und meine Sehnsucht zu lieben und geliebt zu werden in aller Tiefe verwirklichen kann.”

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