Was machen die Herz-Jesu-Missionare in der ganzen Welt eigentlich so? Da uns unser Gründer, P. Jules Chevalier, mitgegeben hat, dass es nicht wichtig ist, was wir tun, sondern wie wir es tun, gibt es da eine große Vielfalt, die sich immer an den Nöten vor Ort orientiert. Da es vielen Ländern und damit auch den lokalen MSC-Provinzen schlicht an finanziellen Möglichkeiten mangelt, werden viele der Projekte dort durch Spenden und Zuwendungen durch Provinzen, respektive Menschen aus reicheren Ländern unterstützt und manchmal erst ermöglicht. Da greift ein Glied ins andere. In unregelmäßigen Abständen möchten wir Ihnen einige der weltweiten MSC-Projekte vorstellen. Heute:
Katastrophenhilfe auf den Philippinen nach dem Taifun Odette,
Weihnachten 2021 – MSC-Centre for the poor
Alle warten aufs Christkind – und es kommt ein verheerender Taifun, der am 16.12.2021 alles plötzlich verändert und ganz andere Dinge in den Vordergrund rückt. Über 6 Millionen Menschen sind betroffen, über 700 000 Häuser zerstört, 80 000 Hektar Landwirtschaft auf einen Schlag verwüstet – da wird selbst in einem katholischen Land wie den Philippinen Weihnachten erst einmal sekundär.
Glück im Unglück: In Butuan, auf der schwerst betroffenen Südinsel Mindanao, gibt es schon eine hilfreiche Infrastruktur der philippinischen Herz-Herz-Jesu-Missionare: das MSC-Zentrum für die Armen. Denn Arme gibt es dort auch ohne Taifun in großer Zahl. So können der Leiter des Zentrums, P. Richie Gomez MSC und seine ehrenamtlichen Helfer, allesamt MSC-Laien (MSC-Sikap), sofort mit der Hilfe beginnen. Sie stammen aus unterschiedlichsten Berufsgruppen, helfen nicht nur selbst tatkräftig mit, sondern sind auch Mediatoren, um alle Menschen in der Region anzusprechen und zu motivieren, die ein Interesse an sozialem Engagement haben.
„Vom Glauben getragen, von der Liebe gedrängt“
Unter diesem Motto arbeiten die MSCs in den betroffenen Gebieten mit den lokalen Gemeinschaften zusammen, um das zerstörte Land wieder aufzubauen. Dabei orientieren sich die MSC und die MSC-SICAP-Gruppe an einem Dreischritt:
Phase 1: Bangon-Igsoon (Unmittelbar nach dem Taifun)
In dieser Phase liegt der Schwerpunkt auf der Deckung des unmittelbaren und dringenden Bedarfs der Überlebenden durch die Verteilung von Gütern wie Nahrungsmittel, sauberes Wasser, medizinische Hilfe und Kleidung. Regelmäßig ist auch die Einrichtung von Wasserfilterstationen nötig zur Vorbeugung gegen Seuchengefahren (z.B. Cholera).
Phase 2: Bahay-Buhay (ca. einen Monat nach dem Taifun)
In Phase 2 geht es um Hilfe beim Bau von einfachen Häusern für Familien, die es sich nicht leisten können, ihre durch den Sturm zerstörten Häuser zu reparieren oder neu zu bauen.
Phase 3: Heal-Surigao (Sich Zeit nehmen, um die Insel zu heilen)
In Phase 3 beten die MSCs auf den Inseln gemeinsam mit den lokalen Gemeinschaften für die Reinigung und Erneuerung des Landes und versuchen durch gemeinschaftliche Angebote heilpädagogisch zu wirken, z.B. durch den Einsatz von Musik, Tanz, Erzählen von Geschichten u.a. . Ziel ist es dabei, dass die Kinder und ihre Familien durch den kreativen Prozess die Auswirkungen des Taifuns besser verarbeiten und mit neuer Hoffnung in die Zukunft blicken können, In gewissem Sinne eine Trauerarbeit.
Weihnachten ist immer, auch angesichts der Folgen eines Taifuns. Weihnachten ist immer auch ein Zeichen für neue Hoffnung. Zum Beispiel, dass es selbst in größter Gefahr Rettung und Hilfe gibt. Und im nächsten Jahr hoffentlich eine ungestörte Vorfreude auf das Fest. Zu beidem können wir beitragen: zur akuten Hilfe dort und zur Veränderung eines aus den Fugen geratenen Klimas hier.
(Quelle: Irische Provinz der MSC)