Issoudun Gründungsort
Warum gerade Issoudun?
Vermutlich war Issoudun zur Zeit P. Chevaliers auch nicht attraktiver als es jetzt ist (Pardon, liebe Issouduner). Es ist heute ein typischer Ort in der französischen Provinz, aus dem die Jugend wegzieht, Geschäfte selbst in der kleinen Innenstadt leer stehen und sehr früh am Abend die Gehsteige hochgeklappt werden. Am Wochenende bleiben sie gleich oben.
Issoudun war der Rat des Rektors im Seminar in Bourges, weil dort im Berry die religiöse und menschliche Not am größten war. Wie sonst hätte P. Chevalier von seinen späteren Nachfolgern fordern können, dorthin zu gehen, wo sonst niemand hingehen möchte, wenn er es nicht selbst aus Liebe zu den Menschen vorgelebt hätte. Wie hätte er anders so lange treu bei diesen Menschen und seinem Werk bleiben können, obwohl ihn alles in die Mission in ferne Länder drängte. Schon damals konnten wenige nachvollziehen, warum Issoudun. Aber gerade dort entstand aus seinem inneren Drang zur Mission ein Werk, das sich segensreich über die Welt ausbreitete und heute noch in knapp 50 Ländern vertreten ist.
„Wenn Gott ein Werk will, macht er aus Hindernissen Mittel zum Ziel. Er lacht über die Weisheit der Menschen und durchkreuzt ihre Erwartungen. Er bringt zum Leben, was nach menschlichem Ermessen nie das Licht des Tages sehen sollte, er entwickelt, stärkt und macht fruchtbar, was dem Tod geweiht war.“
P. Jules Chevalier
Daran glaubte P. Chevalier, daran glauben auch wir. Dass Gott Menschen rettet und ihnen Entwicklung ermöglicht, sie aufblühen lässt – auch an Orten, die das nicht per se verheißen. Für diesen Weg Gottes mit den Menschen bieten wir Raum, wie es Issoudun tat, auch wenn wir uns bemühen, die Gehsteige unten zu lassen.