Bauer

Nachruf P. Hans Bauer MSC, 87 Jahre

(+ 5.11.2019)

„Liebe Mitbrüder, liebe Verwandte und Freunde, liebe Helfer in meinem Leben.
Das Sterbliche an mir liegt im Sarg.
Vergelt’s Gott meinen Eltern und meinen drei Brüdern für die Freude am Heiligsten Herzen Jesu und an dieser Welt, meinem Novizenmeister, P. Peter Veiglhuber, für die handfeste Hinführung zum Ordensleben, den Jesuiten an der Universität Innsbruck für die gediegene Theologie und meinen Mitbrüdern für die herrliche Kameradschaft, für korrigierende Hinweise, für viel Lachen und auch das Ertragen meiner Eigenheiten.
Vergelt’s Gott all den Vielen in den Pfarreien ….. für gemeinsames Beten, Sorgen und Feiern, fürs gemeinsame Arbeiten und Tanzen……..“

Das Kreuz mit dem Kreuz bremste ihn nicht

P. Hans Bauer MSC hinterließ seinen eigenen Nachruf.
Das passt zu ihm. Was immer man hört aus den Pfarreien, in denen er Dienst tat, er war ein organisierter Mensch, er wusste was er wollte und was nötig war und setzte das auch um. Und er war ein Mensch, dem Klarheit und Wahrheit wichtig waren. So darf man das ein oder andere Wort durchaus wörtlich nehmen, was immer er auch mit der „handfesten“ Hinführung zum Ordensleben meinte.

Das Noviziat war sicher nicht einfach für einen, der „Eigenheiten“ hatte. Die hatte er auch als Priester. Eine war sicher seine Leidenschaft für seinen priesterlichen Dienst, den er bis zuletzt ausübte, obwohl er schon seit Jahren nicht mehr aufrecht gehen konnte und Schmerzen bei den meisten Bewegungen hatte.

Eine andere: Er war immer ein „Leutepriester“, bei dem die Beziehung zu den Menschen, nicht an der Kirchentür oder beim üblichen pastoralen Dienst aufhörte. Für ihn war der Frühschoppen nach der Messe selbstverständlich, wenn es irgendwie ging. Und das Feiern und Tanzen (s.o), solange es ging. Ein Stück Lebenslust, Lust am und aufs Leben auch als Priester. Das hat ihm des öfteren Kritik eingebracht, wie er mir erzählte. Manches dauert einfach seine Zeit, bis es sich durchsetzt. Auch der Gott des Lebens!

Segen von P. Bauer bei meiner Priesterweihe

So, mit dieser Lust am Leben, habe ich ihn kennengelernt und das hat meine Beziehung zu ihm früh geprägt: Als ich mich bei den Mitbrüdern in Freilassing vor meinem Eintritt vorstellen wollte, war er es, der mich empfing. Noch halb oben an der Treppe, noch vor einem „Grüß Gott“: „Was willst denn trinken? Wasser, Kaffee, a Bier oder an Schnaps?“ Es war vormittags um 11.00, wohlgemerkt. Aber das hatte gar nichts Schräges, das fühlte sich sofort an wie offene Arme. Ohne eine Prüfung, ein Beschnuppern des anderen. Ein großer Vertrauensvorschuss, so als würden wir uns schon Jahre kennen. So saß dann der bekennende Nichtraucher 2h mit einem Dauerraucher zusammen in einem vernebelten kleinen Raum – und fühlte sich superwohl. Weil P. Hans so war wie er war.

Was ich ihm von Herzen gönne fürs ewige Leben: Endlich wieder einmal aufrecht gehen zu können, so aufrecht wie er im Leben war, ohne die Schmerzen, die er lange Jahre aushalten musste und ohne irgendeine neidische oder auch nur verständnislose Kritik. Damit er das Feiern und Tanzen beim himmlischen Hochzeitsmahl ungetrübt genießen kann. Ich finde, das hat er verdient!

P. Norbert Rutschmann MSC

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